Nachweis der Evakuierung Hannovers nicht erbracht

Da der Nachweis der Evakuierung der zum AKW Grohnde naheliegenden Landesregierungshauptstadt Hannovers nicht erbracht ist, bleibt nur eine Konsequenz, wenn es den Behörden und Verantwortlichen um die Sicherheit der Menschen in der Region geht:

AKW Grohnde sofort abschalten!

Es ist die Pflicht nach geltem Recht, ein AKW stillzulegen, wenn die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann.

In dem Landkreis Hameln-Pyrmont gab es um das Wochenende des 10. November ein Katastrophenschutzübung, bei der man „virtuell“ am AKW Grohnde einen Katastrophenfall „geübt“ hatte. Auch gab es zahlreiche andere kleinere Übungen, die aber nie den Anspruch hatten, den tatsächlichen Katastrophenfall durchzuspielen. Auch war die Ausgangslage fikitiv und absolut nicht realistisch gestaltet. Statt aber einen echten Fall komplett durchzuspielen und allen beteiligten Behörden die Maßgabe eines realen Feldtests aufzugeben, wurden einigen Büroleuten und wenigen weiteren Kräften über fast ein Jahr das Wochenende in der Familie zunichte gemacht. Es waren jeweils kleinere Show-Veranstaltungen, die vergleichbar einer Feuerübung beim Tag der offenen Tür zu erleben ist.
So haben es dann auch die Medienvertreter an dem Wochenende der Abschlussveranstaltung erlebt.
Nach den Medienberichten handelte es sich um ein „zurechtgeschneidertes“ Szenario, welches so nur in einem fiktiven Idealfall auftreten kann. Es mutet lächerlich an, wenn die radioaktive Wolke an der Grenze des Landkreises endet oder nicht die Grenze zu dem angrenzenden Bundesland NRW zu überschreiten wagt…
Ebenso lächerlich ist es, wenn die Leitzentrale für die eigentliche Vermeidung von Chaos und zum Schutz der Bürger keine 10 km Luftline vom Gefahrenherd entfernt in einer fast üblichen Windrichtung liegt. So wie bei der Bevölkerung dürfte auch in dem Katastrophenschutz-Lagezentrum völliges Chaos ausbrechen.

Strahlung hält sich weder an Grenzen von Landkreisen noch von Bundesländern. Strahlung in einer radioaktiven Wolke mit Fallout macht keinen Halt vor einem virtuellen 10km oder 25 km Radius auf einer Landkarte. Nach einer wirklich guten und verständlichen Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) muss mit in einem Umkreis von 170 km mit Radioaktivität gerechnet werden. In den 170 km würde es zu einer eher fleckenartigen Kontaminationen kommen, die eine langfristige Evakuierung notwendig macht.

Auch der der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, hatte eingestanden, dass Deutschland auf eine großräumige, langfristige Evakuierungen wie sie z.B. nach Fukushima notwendig gewesen wäre, nicht vorbereitet ist!

Der Focus berichtet darüber.

Die Regionalkonferenz „Grohnde Abschalten“ hatte bereits im August gefordert:

Wenn die Landesregierung die Evakuierung der Landeshauptstadt Hannover nicht nachweisen kann, muss das AKW abgeschaltet werden. Dieser Nachweis ist nicht erbracht worden. Daher muss das AKW Grohnde sofort abgeschaltet werden.

Um die Situation noch zu verschärfen plant der Energieriese EON gefährliche MOX-Plutonium-Brennelemente mit der nächsten Revision einzusetzen. Doch selbst EON legt vor, dass es mit MOX-Brennelementen große Probleme im Reaktorbetrieb gibt. Alle deutschen AKWs haben eine Genehmigung für MOX und in einigen sind aktuell MOX-Brennelemente eingesetzt. Im AKW Grohnde waren auch schon MOX-Elemente „abgebrannt“ worden, die nun im Abklingbecken ausharren.

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